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Am 21.11.2019 hatte der Bildungsgang „Kaufleute für audiovisuelle Medien“ Frau Möhrle und Frau Avenarius von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) zu Gast. Das Ziel des Workshops war es, den Schülerinnen und Schülern der aktuellen Mittelstufe AVM 18 A und B Grundlageninformationen im Hinblick auf mögliche mediale Jugendgefährdungen im Alltag vor Augen zu führen.

Durch den kulturellen Wandel in der Gesellschaft können Jugendliche heute von überall auf Medien zugreifen und diese auch im Internet zur Verfügung stellen. Die nahezu unbegrenzte Zugänglichkeit von Medien stellt die Bundesprüfstelle vor die schwierige Aufgabe, jugendgefährdende Medien unerreichbar für Kinder und Jugendliche zu machen: ein immerwährender Wettlauf gegen die Zeit. Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Problem ist die bei vielen Jugendlichen vorherrschende Einschätzung der eigenen (vermeintlich hohen) Medienkompetenz, die die jeweiligen Anbieter dazu verführt, jugendgefährdende Inhalte bedenkenlos weiterzugegeben und zu verbreiten.

Häufig wird die BPjM als „Zensurbehörde“ beschimpft und steht regelmäßig in der Kritik. Denn mit der Indizierung von Träger- und Telemedien sind umfangreiche Vertriebs- und Werbebeschränkungen verknüpft. Frau Möhrle und Frau Avenarius konnten mit einer Vielzahl eindrucksvoller Argumente die Dringlichkeit der Prüfung auf jugendgefährdende Inhalte in Medien herausstellen.

Anhand von zahlreichen Praxisbeispielen (Songtexte, Filmausschnitte und Hörbeispiele) wurden die Abläufe und Hintergründe hinsichtlich Antragstellung/ Anregung auf Indizierung ausführlich erläutert.

Extreme Sex- und Gewaltszenen, rechtsextreme Codierungen und Symbole, die Tatbestände Volksverhetzung, Diskriminierung bestimmter Personengruppen und Kinderpornografie - vor dem Hintergrund der sich noch in Entwicklung befindlichen Rezeptionskompetenz der Zielgruppe -, sind nur ein Teil der Beweggründe für den Schutz von Kindern und Jugendlichen mittels Indizierung durch die BPjM.

Die Schülerinnen und Schüler formulierten mit nachdrücklicher Betroffenheit, dass die im Workshop vorgestellten Inhalte schockierend und erschreckend seien. Die Wichtigkeit, Notwendigkeit und Komplexität der Arbeit der BPjM für unsere gesamte Gesellschaft wurde so mehr als deutlich.

Der Workshop endete mit der sehr lebhaften Diskussion in Bezug auf die aktuellsten Entscheidungen der BPjM. Für den informativen, spannenden und lebendigen Workshop der beiden Referentinnen Frau Möhrle und Frau Avenarius bedanken sich die Klassen AVM 18 A und B und die zuständigen Fachkollegen*innen Marion Jurr und Gunter Hartleb.