Schulentwicklung

Mit unseren Schulentwicklungsvorhaben entwickeln wir konsequent unser Leitbild aus dem Jahr 2010 im Rahmen unserer Vision 2015 und 2020 weiter: “Schülerinnen und Schüler lernen selbstorganisiert und mediengestützt in einer gesunden Schule”: Kern unseres Schulentwicklungsprozesses ist das erfolgreiche Lernen unserer Schülerinnen und Schüler. Dabei bilden die drei Aspekte des Lernens selbstorganisiert, mediengestützt und gesund den Ausgangspunkt für weitere Überlegungen im Rahmen unserer Schulentwicklung.

Zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 hatte unser gesamtes Kollegium die Möglichkeit, im Sinne der Partizipation die nächsten Schritte unserer Schulentwicklung zu bestimmen. Grundlage hierfür war die Evaluation der bisherigen Schulentwicklung, die im Rahmen eines Pädagogischen Tages mit Hilfe einer bildungsgangspezifischen SWOT-Analyse durchgeführt wurde. Mit großer Mehrheit hat sich das Kollegium dazu entschieden, das Thema Gesundheit als Kennzeichen der Schule zu fokussieren.

Konkret haben unsere Kolleginnen und Kollegen folgende Punkte gewählt:

  • Entwicklung eines umsetzbaren Gesundheitskonzeptes für alle Beteiligten der Schule.
  • verbindliche Durchführung von mindestens einer bewegten Pause pro Tag und Klasse, dabei unterstützt uns eine „Impulsperson“.
  • Sportmöglichkeiten auf dem Schulhof prüfen und umsetzen und stetig erweitern.
  • Möglichkeiten der Ernährungsberatung prüfen.
  • Querschnittsfunktion Gesundheit schaffen, alternativ hierzu Bildung einer Stabsfunktion.
  • Abbau von Arbeitsbelastungen: Verbesserung organisatorischer Rahmenbedingungen.

Diese Entscheidung ist der Leitgedanke für unsere Schulentwicklungsarbeit in den nächsten Jahren. Er hat im Rahmen unserer Schulentwicklung zu weiteren Vorhaben in folgenden Bereichen geführt:

  • Unterrichtsgestaltung
  • Personalentwicklung
  • Organisationsentwicklung
  • Kommunikation

Die Entwicklungsvorhaben und Maßnahmen der Gesundheitsförderung von Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrer fließen flankierend in sämtliche Vorhaben dieser vier letztgenannten Bereiche ein und werden gesondert aufgeführt.

1. Unterrichtsgestaltung

Ziel unseres Unterrichts ist der Aufbau umfassender Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler. Auf Grundlage des Konzeptes des Selbstorganisierten Lernens (SOL) hat sich unser gesamtes Kollegium im Rahmen eines Pädagogischen Tages auf zehn Erfolgsfaktoren für das Lernen unserer Schülerinnen und Schüler geeinigt. Bei der Festlegung der Faktoren haben wir die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Schülerinnen und Schülern zum Selbstorganisierten Lernen berücksichtigt.

Alle Lernarrangements für den Unterricht werden nach einheitlichen Qualitätsstandards entwickelt. Hierzu hat unser SOL-Kompetenzteam eine Checkliste erarbeitet, die mit allen Bildungsgangleitungen und dem gesamten Kollegium auf einer Lehrerkonferenz abgestimmt wurde.

Wir verstehen das Lernen unserer Schülerinnen und Schüler als einen individuellen Prozess in hoher Eigenverantwortung, den wir durch die Einführung des Lerncoachings unterstützen. Im Zentrum des Lerncoachings steht die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler zur erfolgreichen und effektive Gestaltung ihrer eigenen Lernprozesse. 52 unserer Kolleginnen und Kollegen haben ihre Kompetenzen durch teils mehrere Fortbildungen für die qualifizierte Durchführung von Lerncoaching erweitert.

Durch unser Verständnis von Lernen betrachten wir unsere Schülerinnen und Schüler ganzheitlich. Das schwerpunktmäßig auf Methoden und die Unterrichtsdurchführung aufgebaute SOL-Konzept haben wir daher durch einen Pädagogischen Tag mit Andreas Müller aus der Schweiz ergänzt. Unter dem Motto “Neue Lernkultur - personalisiertes Lernen” wollen wir eine Lernkultur entwickeln, in der die Lernenden und ihre individuelle und gemeinschaftliche Entwicklung im Mittelpunkt stehen. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen sich in ihrem Handeln als kompetent und selbstwirksam erleben können.

Die Entwicklung des mediengestützten Lernens wird bei uns durch die Umsetzung unseres Konzepts Mediengestütztes Lernen getragen. Ausgangspunkte unserer Überlegungen waren das Modell der vollständigen Handlung, die Kompetenzorientierung und das Selbstorganisierte Lernen. Auf dieser Basis entwickelt das Kompetenzteam Mediengestütztes Lernen sukzessive Lernarrangements, stellt diese den Lehrkräften zur Verfügung, evaluiert sie und entwickelt sie dann weiter. Zur Unterstützung haben wir darüber hinaus Grundsätze niedergelegt, wie wir mit Mobilgeräten an unserer Schule umgehen wollen. Dies sehen wir als eine wichtige Etappe auf unserem Weg zu einem Gesamtkonzept zum Umgang mit digitalen Medien an unserer Schule.

Die bewegte Pause ist fester Bestandteil der Unterrichtsgestaltung. Hierfür haben wir allen Bildungsgängen attraktive und praxisnahe Unterlagen in gebundener Form zur Verfügung gestellt, die es den Lehrkräften in den Klassen ermöglichen, jederzeit bewegte Pausen in ihrem Unterricht durchzuführen. Im Rahmen der jährlichen Zielvereinbarungen mit den Bildungsgängen wird die Umsetzung der bewegten Pause sukzessive und verbindlich in allen Klassen ausgeweitet.

Den Raum als dritten Pädagogen zu verstehen ist ein weiterer zentraler Aspekt unserer Schulentwicklung unter dem Gesichtspunkt der gesunden Schule. Der Begriff “Raum” umfasst hier unser gesamtes Schulgebäude und Schulgelände, nicht nur die Klassenräume. Die sukzessive Ausstattung der Unterrichtsräume mit Schulmobiliar, das lernpsychologischen Ansprüchen entspricht, ist dabei ein wesentlicher Punkt unserer Schulentwicklungsvorhaben bei der Unterrichtsgestaltung.

Unsere Schülerinnen und Schüler werden durch ein Präventionskonzept bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützt. Entscheidend für die Wirksamkeit jeder Form von Prävention ist unseres Erachtens ein positives Schulklima: Wenn Schülerinnen und Schüler von den Lehrerinnen und Lehrern ernst genommen werden, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen und darauf vertrauen können, als Mensch mit seinen jeweiligen Eigenarten angenommen zu werden, ist der Grundstein für eine gelingende Präventionsarbeit gelegt. Insofern ist Prävention im Kern zunächst immer unspezifisch.

2. Personalentwicklung

Die Personalentwicklung beginnt bei uns bereits mit den Studierenden, die ihr Praktikum an unserer Schule absolvieren. Wie die Referendarinnen und Referendare werden sie von unserem Team der Nachwuchsbetreuung während ihrer gesamten Zeit an unserer Schule engmaschig betreut. Die Integration der Studierenden im Praxissemester in das Konzept der Nachwuchsbetreuung ist ein Teil des aktuellen Schulentwicklungsvorhabens.

Auch die Kolleginnen und Kollegen, die in Festanstellung neu an unsere Schule kommen, werden konzeptionell betreut. Hier haben wir einen Ablauf entwickelt, wie die neuen Lehrkräfte bestmöglich in unser großes Kollegium integriert werden und an unserem Schulentwicklungsprozess teilhaben und mitwirken können.

Seit drei Jahren bietet der Schulleiter an zwei Wochentagen feste Zeitblöcke an, in denen er den Lehrkräften für Personalentwicklungsgespräche von 90 Minuten Dauer zur Verfügung steht. Diese Zeitfenster sollen mit dem Ziel ausgeweitet werden, dass der Schulleiter im Laufe eines Schuljahres mit allen Kolleginnen und Kollegen ein Personalentwicklungsgespräch führen kann.

Die Evaluation und die daraus folgende weitere Entwicklung der internen Verfahren im Rahmen einer Beförderung auf A14- und A15-Stellen stellt ein weiteres Schulentwicklungsvorhaben dar. Beide Verfahren sind von der Erweiterten Schulleitung gemeinsam mit dem Lehrerrat und den beiden Gleichstellungsbeauftragten entwickelt und dem Kollegium im Rahmen von Dienstbesprechungen vorgestellt worden, um so größtmögliche Information und Akzeptanz zu erreichen. Das A14-Verfahren wird bereits seit drei Jahren bei uns umgesetzt, das A15-Verfahren haben wir im vergangenen Schuljahr erstmals durchgeführt.

Im Schuljahr 2016/2017 haben wir die erste von mittlerweile zwei Klausurtagungen zur Personalentwicklung durchgeführt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Klausurtagung waren die Erweiterte Schulleitung, die Konferenz der Bildungsgangleitungen, der Lehrerrat und die Gleichstellungsbeauftragten, um die wichtigsten Gremien der Schule partizipativ und mit dem Ziel der Prozess- und Ergebnistransparenz für das Kollegium einzubinden. Gemeinsam beabsichtigen wir, die Personalentwicklung über die bestehenden Maßnahmen hinaus für das Kollegium noch transparenter zu gestalten und zu kommunizieren. Dabei stellt die Übereinkunft über die Anforderungen unserer Schule an eine Lehrkraft für eine erfolgreiche Arbeit einen wichtigen Meilenstein unserer Arbeit dar. Im laufenden Schuljahr sind mindestens zwei weitere Klausurtagungen in der oben aufgeführten Zusammensetzung geplant.

3. Organisationsentwicklung

Die vielfältigen Aufgaben in der Schulleitung können nicht allein von der Schulleitung im engeren Sinne (Schulleiter und stellvertretende Schulleiterin) bewältigt werden, wenn wir das Ziel einer kontinuierlichen Schulentwicklung erreichen wollen. Dies war der Grund dafür, dass wir mit Beginn des Schuljahres 2012/2013 das Gremium der Erweiterten Schulleitung gebildet haben, das wöchentlich tagt. Die Erweiterte Schulleitung setzt sich aus Studiendirektorinnen und Studiendirektoren zusammen, die originäre Aufgaben der Schulleitung übernehmen und dadurch insgesamt verantwortlich für die Schule sind. Die Zusammensetzung, Arbeit und Wirksamkeit dieses Gremiums wird ständig intern und im vergangenen Schuljahr erstmals auch extern durch das gesamte Kollegium evaluiert. Die sich daraus ergebenden notwendigen und gewünschten Veränderungen sind Teil unserer Schulentwicklungsvorhaben.

Im Schuljahr 2013/2014 haben wir die Konferenz der Bildungsgangleitungen als ein weiteres neues Gremium institutionalisiert. Sie kommt einmal im Monat zusammen. Die Erweiterte Schulleitung hat nach dem Subsidiaritätsprinzip diesem Gremium zahlreiche Kompetenzen und Verantwortungsbereiche übertragen. Die Arbeit der Konferenz der Bildungsgangleitungen wird regelmäßig von unserem Evaluationsteam evaluiert, die Ergebnisse fließen in unsere Schulentwicklungsvorhaben ein.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass es im Interesse einer effektiven schulinternen Kommunikation sinnvoll ist, zusätzlich regelmäßig alle Bildungsgangleitungen direkt über die Angelegenheiten der Schule zu informieren. Deshalb lädt die Schulleitung seit dem Schuljahr 2017/2018 alle zwei Wochen die Bildungsgangleitungen im Rahmeln einer Dienstbesprechung zu einem regelmäßigen Austausch ein. In diesem Treffen berichtet zunächst jede Bildungsgangleitung über aktuelle Entwicklungen und ggf. Projekte aus ihrem Bildungsgang. Die Schulleitung ihrerseits informiert die Bildungsgangleitungen über aktuelle Entwicklungen aus dem Schulleitungsalltag, der Arbeit der Erweiterten Schulleitung in den Querschnittsfunktionen und aus der Zusammenarbeit mit anderen Schulen, dem Schulträger, der Bezirksregierung und dem Ministerium für Schule und Bildung.

Zur Unterstützung des Schulentwicklungsprozesses haben wir in allen Kernbereichen Kompetenzteams eingerichtet:

  • das SOL-Beratungsteam,
  • das Kompetenzteam Mediengestütztes Lernen,
  • das Gesundheitsteam,
  • das Sprachkompetenzteam und
  • das Evaluationsteam.

Mit sämtlichen Teams schließt die Schulleitung jährlich SMARTe-Zielvereinbarungen ab, die wie die SMARTen-Zielvereinbarungen mit den Bildungsgängen einen Bestandteil der Schulentwicklungsvorhaben bilden.

Die Schulleitung ihrerseits schließt jährlich Zielvereinbarungen mit der Bezirksregierung ab, die somit im Rahmen der Organisationsentwicklung ebenfalls einen wichtigen Bestandteil der Schulentwicklungsvorhaben darstellen.

Grundlage für sämtliche Zielvereinbarungen am Joseph-DuMont-Berufskolleg ist der Zielrahmen, der jährlich von der Erweiterten Schulleitung entwickelt und allen Gremien der Schule, den Kompetenzteams und dem gesamten Kollegium vorgestellt wird.

Im Rahmen der Organisationsentwicklung ist die Abschaltung des Schulgongs ein wesentlicher Schritt hin zur Flexibilisierung der Lernzeiten. Wir verzichten auf dieses äußere Zeichen der Schulorganisation, um grundsätzlich über die Rhythmisierung des Schultages nachzudenken und hier andere Unterrichtszeitmodelle zu entwickeln und umzusetzen.

4. Kommunikation

In den vorangegangenen Jahren haben wir die Erweiterte Schulleitung und die Konferenz der Bildungsgangleitungen konstituiert. Die Tagesordnungen und Protokolle der Sitzungen sind für das gesamte Kollegium jederzeit zugänglich. Diese neuen Gremien und ihre Arbeit sind ein wichtiger Bestandteil der Schulentwicklungsvorhaben, hierbei stehen die ständige Professionalisierung sowohl der Gremien selbst als auch ihrer Mitglieder im Mittelpunkt.

Unter dem Punkt Organisationsentwicklung sind die möglichen Personalentwicklungsgespräche bereits beschrieben; sie sollen kontinuierlich ausgeweitet werden.

Seit dem Schuljahr 2012 schreibt der Schulleiter einen wöchentlichen Newsletter als Blog. Dieser ist in die neue Homepage integriert und verbessert gemeinsam mit dem internen Bereich innerhalb der Homepage die Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten des Kollegiums über die Arbeit der Schulleitung, der Konferenz der Bildungsgangleitungen und der zahlreichen Teams und Gremien.

Die Fortführung und Weiterentwicklung der bereits erläuterten regelmäßigen Zielvereinbarungen mit allen Gremien, Bildungsgängen und Kompetenzteams der Schule sind ebenfalls Teil der Schulentwicklung. Die schriftlichen Zielvereinbarungen sind ein wesentlicher Bestandteil der verbindlichen und zielklaren Kommunikationskultur an unserer Schule.

> Gesundheit von Schülerinnen und Schülern

Drei große Workshops “Nicht mit mir!” im November / Dezember 2017 unterstützen junge Frauen dabei, sich gegen die vielfältigen Formen sexueller Belästigung - auch am Arbeitsplatz - zur Wehr zu setzen. Wir bieten diese Workshops als erstes Kölner Berufskolleg in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Köln, der “Lobby für Mädchen e.V.”, ZONTA 2008 e.V. und zwei sehr erfahrenen Trainerinnen an, die zuvor langjährig im “Kommissariat Vorbeugung” mit diesem Thema befasst waren.
Im Vorfeld dazu gab es eine ähnliche Fortbildung für interessierte Kolleginnen, die als Initialzündung für die Implementierung des Themas an unserer Schule wirkte.

Wir wollen jedoch auch sicherstellen, dass das Thema sexuelle Belästigung über diese Workshops hinaus langfristig und in der Breite in unserer Schule verankert wird. Möglichst jede Schülerin unserer Schule soll zumindest grundsätzliche Kenntnisse und Handlungskompetenzen zum Umgang mit sexueller Belästigung erwerben (“Was ist überhaupt sexuelle Belästigung? Welche Möglichkeiten habe ich, sie abzuwehren? Wann kann ich sie zur Anzeige bringen?”).

Deshalb bilden sich zwei Kolleginnen fort und werden regelmäßige Module zum Umgang mit sexueller Belästigung anbieten. Die enorme Nachfrage unserer Schülerinnen nach den Workshops gibt uns dabei Recht: Sexuelle Belästigung ist leider ein nur zu bekanntes Phänomen im Alltag unserer Schülerinnen und wird von ihnen meist als ausgesprochen belastend und ihre Gesundheit beeinträchtigend empfunden.

Diese Workshops bzw. Module werden flankiert von entsprechenden Fortbildungen für die Erweiterte Schulleitung und die Konferenz der Bildungsgangleitungen, um die Handlungsfähigkeit der Leitungsebene beim Thema “sexuelle Belästigung” zu erweitern. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen wissen, dass sie an unserer Schule kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für dieses brisante und quälende Thema finden.

Als ein weiteres, sehr willkommenes Ergebnis dieser Workshops hat sich gezeigt, dass auch zahlreiche Schüler sich ein Workshopangebot wie “Nicht mit mir!” wünschen. Mehrere Kollegen haben sich nun zusammengetan, um ein solches geschlechtersensibles Angebot für junge Männer zu entwickeln, evtl. in Zusammenarbeit mit öffentlichen Anbietern wie Zartbitter e.V.. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln ist sehr interessiert an einem schulspezifischen Angebot für junge Männer. Bereits vorhandene Lernarrangements zum Thema “sexistische Werbung” sind bereits an die Gleichstellungsbeauftragte übermittelt worden.

In Zusammenarbeit mit der “Lobby für Mädchen e.V.” sind wir dabei, eine Unterrichtsreihe im MWL-Unterricht (Mediengestützte Wirtschaftslehre) zu entwickeln, welche u.a. die Vorgaben und Beeinflussungen des jeweiligen Geschlechterbildes für junge Frauen und junge Männer in den sozialen Medien untersucht, z.B. durch bekannte Bloggerinnen und Blogger. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, welchen geschlechtsspezifischen Sozialisationsvorgaben und Körperzwängen sie meist unbewusst unterliegen und wie sie trotzdem mutig und selbstbestimmt ihre eigene Identität finden können.

Ein weiterer Baustein zur Gesundheitsförderung unserer Schülerinnen und Schüler ist unsere Teilnahme am Projekt “Demokratie für mich!”, das im engen Kontakt und in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung entwickelt und durchgeführt wird. Unsere Internationale Förderklasse setzt sich vier Stunden pro Woche mit der Frage “Was bedeutet Demokratie? Was bedeutet sie für mich?” auseinander und lernt die vielen neuen Freiheiten und Sicherheiten, aber auch die klaren gesetzlichen Vorgaben des Lebens in einem demokratischen Land kennen. Gerade Gleichberechtigung und Selbstbestimmung empfinden die jungen geflüchteten Frauen als ungeheuer befreiend, während sich die jungen Männer dadurch zunächst in ihrer Identität und in ihrer übergeordneten Position in der Geschlechterhierarchie bedroht fühlen. Einige erkennen jedoch, dass die Gleichberechtigung der Frauen für die Männer ebenfalls Vorteile bringt, z.B. Entlastung aus der kompletten Verantwortung für den Lebensunterhalt ihrer Familie.

Seit drei Jahren finden in der Aula regelmäßig an zwei Terminen für alle Klassen unserer Schule der “Crashkurs NRW” statt, den die Polizei NRW durchführt. Der “Crashkurs” zielt darauf ab, junge Menschen mit den konkreten und furchtbaren Auswirkungen von Verkehrsunfällen zu konfrontieren, z.B. durch die Berichte von teils schwerverletzten Unfallopfern und Eltern, die ein Kind durch einen Unfall verloren haben und von Polizistinnen und Polizisten, die eine solche Todesnachricht überbringen mussten. Diese Kurse hinterlassen stets einen sehr bleibenden Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern, warnen vor allem die männlichen Jugendlichen vor riskantem Fahrverhalten und fördern ein umsichtiges und risiko vermeidendes Verhalten im Straßenverkehr.

Im vergangenen Jahr haben wir wie geplant einen Basketballkorb und Fußballtore für den Schulhof bzw. die Grünflächen angeschafft. Beides wird von den Schülerinnen und Schülern gerne angenommen. Für das laufende Jahr werden wir das außerunterrichtliche Sportangebot durch dauerhaft installierte Fitnessgeräte und eine Tischtennisplatte erweitern.

Unsere Schülerinnen und Schüler wissen nicht zuletzt durch die besonderen Schulmöbel am JDBK um die Bedeutung und die gesundheitsförderlichen Auswirkung einer ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes (siehe “Raum als 3. Pädagoge”).

Im “Raum der Stille”, der sich in einem weniger lebhaften Trakt unserer Zweigstelle Meerfeldstraße befindet, gibt es ein regelmäßiges Mediationsangebot für unsere Schülerinnen und Schüler, in dem sie zur Ruhe kommen können. Dieser Raum ist mit Kissen und Teppichen einladend gestaltet.

Parallel zur Bewegten Pause (siehe Unterrichtsgestaltung) hilft uns im Unterricht ein neues CO2-Messgerät dabei, unsere Schülerinnen und Schüler davon zu überzeugen, dass gerade im Winter regelmäßiges Stoßlüften von großem Vorteil für ihr körperliches Wohlbefinden ist, ihre kognitive Leistungsfähigkeit erhöht und damit ebenfalls ihren Lernerfolg. Unsere Kolleginnen und Kollegen nehmen das Gerät mit in ihren Unterricht und zeigen damit, wie schnell geöffnete Fenster den Sauerstoffgehalt der Raumluft in den Klassen deutlich erhöhen.

In Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben werden wir regelmäßig und langfristig ein kostenloses Obstangebot für unsere Schülerinnen und Schüler etablieren können. Geplant ist, an jedem Wochentag die Klassen eines anderen Bildungsgangs mit einer mobilen “Obststation” zu beliefern und so Obst als geschmackvolle Alternative zu kalorien- und zuckerhaltigen Snacks anzubieten.

So entsteht ein regelmäßiger unterrichtlicher Dreiklang “regelmäßiges Lüften - Bewegte Pause - Obst statt Schokoriegel”, der immer wieder den Fokus der Schülerinnen und Schüler auf ihre persönliche aktive Gesundheitsfürsorge richtet. Wir folgen damit gerne dem Prinzip “Der stete Tropfen höhlt den Stein”.

Das Angebot der Mensa wird um weitere fettarme und gesunde Snacks erweitert, die wir mit Hilfe unserer Klassen der Kaufleute für Marketingkommunikation besonders bewerben (JDBK-Nussmischung, Gurkensticks im Glas usw.). Schülerinnen und Schüler dieses Bildungsganges haben bereits witzige und treffende Plakate zum Thema gesunde Ernährung entworfen, die wir zur höheren Wirksamkeit auch als Postkarten drucken lassen werden.

Zur Zeit werden die Haupttoilettenanlagen für unsere Schülerinnen komplett und aufwändig renoviert, die dadurch auch wesentlich leichter sauber zu halten sein werden. Die Schülerinnen und Schüler werden sich danach in den ansprechenden und hellen Räumlichkeiten deutlich wohler fühlen und sich noch häufiger die Hände waschen, was die Verbreitung von Infektionskrankheiten verhindert.

Wir haben das Glück, im Besitz eines maßstabsgetreuen Schulmodells zu sein. Dieses Modell wurde durch einen engagierten Kollegen mit großer Sorgfalt restauriert und steht nun in einer angemessenen Vitrine vor dem Sekretariat. Nahezu jede Schülerin und jeder Schüler betrachtet das Modell mit großem Interesse und viele Lehrkräfte gehen mit ihren neuen Klassen gezielt dorthin. Die Schülerinnen und Schüler orientieren sich mithilfe des Modells in unserem großen Gebäude - entscheidend im Brandfall - , entwickeln aber auch ein Gefühl für die besondere Schönheit unserer Gesamtanlage und die damit verbundenen Möglichkeiten, die “ihre” Schule ihnen bietet.

Die Konferenz der Bildungsgangleitungen entwickelt für die gesamte Schule ein Konzept zur Leistungsbeurteilung. Dies bringt Transparenz für die Schülerinnen und Schüler, die dann die verbindlichen Eckdaten der Leistungsbeurteilung kennen und sich in ihrer Lernplanung darauf einrichten können.

> Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrer

Wir setzen die meistgewählten Wünsche des Kollegiums aus unserem letzten Pädagogischen Tag zum Thema “Lehrergesundheit” um: Ein Sportkollege bietet regelmäßig Kurze Spaziergänge im nahen Blücherpark an, wobei die dort vorhandenen Fitnessgeräte genutzt werden können. Wir richten ebenfalls eine “schulfreie Ecke” im Lehrerzimmer ein, wo die Kolleginnen und Kollegen bewusst andere Gesprächsthemen in den Mittelpunkt stellen können. Aber auch kleine Wünsche werden umgesetzt, etwa ein Heißwasserspender für die Teetrinker, die so in den Pausen tatsächlich dazu kommen, ihren Tee zu trinken.  

Darüberhinaus gibt es eine offene Liste für Ideen zur Gesundheitsförderung, in der die zahlreichen Vorschläge der Lehrkräfte festgehalten werden (so z.B. der Wunsch nach einem Boxsack für die Schüler, aber auch nach regelmäßigem Austausch mit der Schulleitung). Diese Ideen werden auf ihre Umsetzbarkeit geprüft, priorisiert und verwirklicht.

Seit vier Jahren bieten wir unseren Kolleginnen und Kollegen regelmäßige, das Schuljahr durchlaufende Yogakurse im Anschluss an den Unterricht im Ruheraum an. Um noch mehr Lehrkräften eine Teilnahme zu ermöglichen, haben wir beschlossen, im kommenden Schuljahr an einem “Gesundheitstag” den Unterricht für die ganze Schule nach der 7. Stunde zu schließen, so dass alle interessierten Lehrerinnen und Lehrer ein Gesundheitsangebot wahrnehmen können, z.B. ein Meditationsangebot, Bewegungsangebote, oder ein Sportangebot, das sich vor allem an die Kollegen richtet. Auch hier werden wir die Kolleginnen und Kollegen befragen, welche gesundheitsförderlichen Bewegungsangebote sie sich wünschen, um daraus ein passgenaues Angebot für sie entwickeln zu können.

Die Lehrkräfte am JDBK profitieren ebenso wie die Schülerinnen und Schüler von den Vorteilen einer regelmäßigen Lüftung als Folge von CO2-Messungen im Klassenraum.

Zahlreiche Lehrkräfte haben Präferenzen, wenn es um ihren zeitlichen Unterrichtseinsatz geht oder um die Klassen und Fächer, in denen sie eingesetzt werden möchten. Schon seit vielen Jahren berücksichtigen wir diese Wünsche, wenn möglich, bei der Stundenplanung um die Arbeitszufriedenheit und damit das Wohlbefinden und letztlich die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen zu fördern.

Darüberhinaus erhält unser Kollegium bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt vor Schuljahresbeginn die jeweiligen Stundenpläne und kann so frühzeitig mit der Vorbereitung für das neue Schuljahr beginnen. Dies bringt ihnen eine signifikante Entlastung für die intensiven ersten Wochen eines neuen Schuljahres.

Sowohl COPSOC- als auch IQES- Befragungen haben gezeigt, dass schulformübergreifend an allen Schulen ad-hoc Vertretungen oft als anstrengend erlebt werden. Um den Schulalltag der Lehrkräfte einerseits zu entschleunigen und ihn andererseits besser planbar zu machen, haben wir mit dem Votum des Kollegium Präsenzstunden als Vertretungsreserve eingerichtet.  

Ein immer wieder geäußertes Anliegen unserer Kolleginnen und Kollegen ist die Verringerung des hohen Lärmpegels im Lehrerzimmer, vor allem in den Pausen. Zusammen mit der Stadt Köln als Schulträger sind wir nun dabei, die ersten konkreten Schritte für die Umsetzung eines effektiven Lärmschutzes einzuleiten.

Eine weitere Maßnahme zur Optimierung der Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen ist die Ergonomieberatung am Arbeitsplatz, die an unserer Schule im November 2017 durch die B.A.D erfolgt. Sie wird sowohl für die zahlreichen Arbeitsplätze im Schulgebäude selbst als auch für die privaten Arbeitsplätze der Lehrkräfte zuhause wichtige gesundheitserhaltende Hinweise erbringen. Diese fließen dann in unsere weiteren Schulentwicklungsvorhaben der kommenden Jahre ein.

Unsere aktuelle Belastungsbefragung, die wir in Anlehnung an COPSOC durchgeführt haben, hat die die besondere Beanspruchung von Kolleginnen und Kollegen mit korrekturintensiven Fächern wie z.B. Deutsch / Kommunikation gezeigt. Um sie zu entlasten, werden die Fachkonferenzen Empfehlungen zum Umfang und Inhalt von (zeit-)effektiven Leistungsüberprüfungen in den jeweiligen Fächern erarbeiten.