Hat nicht jeder von euch schon einmal etwas gesehen, gelesen oder gehört, das ihn verstört hat?
Zum Beispiel: Lieder, Manga, Filme, Serien oder Internetseiten?
Durch den kulturellen Wandel in der Gesellschaft kann heute jeder von überall auf Medien zugreifen und diese auch im Internet zur Verfügung stellen. Deshalb ist es für die Bundesprüfstelle eine schwierige Aufgabe und ein Wettlauf gegen die Zeit, jugendgefährdende Medien unerreichbar für Kinder und Jugendliche zu machen.
Um die Entscheidung unter Berücksichtigung der geltenden Gesetze treffen zu können, ob Medien gefährdend sind und deshalb beschränkt zugänglich gemacht werden müssen oder sogar ein Fall für die Staatsanwaltschaft sind, trifft sich die BPjM in einem 12-er Gremium. Bei der Zusammensetzung dieses Gremiums wird darauf geachtet, dass Menschen aus den Bereichen Religion, Politik, Bildung, Kunst und Kultur vertreten sind. Damit wird ein repräsentativer Querschnitt unserer heutigen Gesellschaft abgebildet.
Wie schwierig die Aufgabe der BPjM ist, haben wir selbst feststellen können, als wir am 22.05.19 an einem ihrer Workshops teilnehmen durften. Zu Beginn des Tages haben wir diverse Liedtexte u.a. das "Echo-Eklat-Lied" von Farid Bang und Kollegah hinsichtlich der Kriterien Pornographie, Gewaltverherrlichung und Volksverhetzung analysiert. Dabei haben wir uns die Köpfe heiß diskutiert. Wir waren alle sehr überrascht, dass das Lied nicht aufgrund von Volksverhetzung, sondern wegen Verrohung und Frauendiskriminierung indiziert wurde. (Verrohrung bedeutet in diesem Fall, dass durch die wiederholt dargestellte Gewalt eine Abstumpfung bei den Hörern eintritt.)
Wenn man wie wir, viel mit Medien in Berührung kommt, denkt man eigentlich, man hätte schon vieles gesehen oder zumindest davon gehört, aber:
In der Präsentation des BPjM-Mitarbeiters wurden wir geschockt, erschreckt, überrascht, informiert und noch mehr sensibilisiert.
Der Workshop hat uns gezeigt, dass die BPjM eine schwierige, wichtige und notwendige Aufgabe in unserer Gesellschaft wahrnimmt.
Darüber hinaus haben wir auch für unsere häufigen Nutzer-Diskussionen bezüglich der Nicht-Ausleihe bestimmter Medien an Kinder und Jugendliche hilfreiche Argumente an die Hand bekommen.
Wir wünschen uns, dass auch anderen Bildungsgängen die Teilnahme an diesem überaus wichtigen Workshop möglich gemacht wird!
Medienkompetenz bedeutet: Lasst euch nicht einfach nur berieseln, sondern hinterfragt kritisch, was ihr so alles vorgesetzt bekommt!
Verfasst von den Schülerinnen und Schülern der IT 3 A